Sieht er nicht großartig aus, mit all seinen Rundungen? Ich bin dem Namen der burkinischen Hauptstadt Ouagadougou verfallen, akustisch wie optisch. Wie schön er klingt, wenn man ihn spricht! (Die Burkinabe verkürzen ihn übrigens zu "Ouaga"). Meine Liebe zu aneinandergereihten dunklen Vokalen macht auch vor schnöden Transportunternehmen nicht halt, wenn sie denn, wie auf südeuropäischen Autobahnen gesichtet, Olloquiegui heißen. 

Eine Sprache klingt umso melodischer, je mehr Vokale in einem ganz normalen Wort auftauchen und innerhalb einer Silbe aufeinanderfolgen. Vokale und Konsonanten entscheiden darüber, ob wir eine Sprache als melodisch empfinden oder nicht. So lässt sich die italienische Sprache ja vor allem deshalb so schön singen: "O Sole Mio" — und bei wem klingt da nicht gleich die Melodie dieses berühmten neapolitanischen Volksliedes an? 

Auch im Naming-Prozess bei der Markenentwicklung sowie natürlich ebenso bei der Textkreation spielen Klang und Rhythmus von Wörtern eine große Rolle, was mich bei der "Komposition" von Textgefügen immer trägt.

Haben Sie auch ein Lieblingswort? Schicken Sie es mir doch, wenn Sie mögen, mit einer kleinen Erklärung — es könnte einmal der Hingucker in einem Text werden!